In der Gänseblümchengruppe – unserer Wiegestube – werden 10 Kinder von 1 bis 3 Jahren, also bis zum Eintritt in den Kindergarten, von drei Pädagoginnen betreut. Die Gruppenleiterin ist eine anerkannte Waldorferzieherin mit Zusatzausbildung für das Krippenalter und wird von weiteren pädagogischen Fachkräften unterstützt. Die Öffnungs- und Schließzeiten orientieren sich am Kindergarten. Die Betreuungszeiten sind von 7.30 Uhr bis 14.30 Uhr.
In der Betreuung und Pflege orientieren wir uns an den Beobachtungen und Leitsätz der ungarischen Kinderärztin Emmi Pikler. Kinder brauchen ihre eigene Zeit, um selbständig ihre Bewegung und ihr Spiel zu entwickeln. In der Pflege ist ein achtsamer Umgang mit dem Kind wichtig. Es geht alles nur mit dem Kind. Äußert das Kind seinen Unwillen, wartet man bis es soweit ist, damit die Tätigkeit zu Ende geführt werden kann. Das Kind bestimmt den Rhythmus und das Tempo.
Jedem Kind ermöglichen wir seinen individuellen Entwicklungsweg. Für seine eigenen Entdeckungen, für seine typischen, unendlich vielen Wiederholungen geben wir ihm viel Zeit. Wir begleiten die Spiel- und Bewegungsentwicklung der Kinder liebevoll. Wenige, bewusst ausgewählte, sinnvolle und altersgemäße Spielsachen aus Naturmaterialien wie z.B. bunte Tücher, gehäkelte Bänder, gefilzte Gegenstände aus Wolle, Zapfen, Hölzer, Bälle, Kisten, Körbe, etc. sollen den Kindern vielseitige Anregung geben, um sich und die Welt kennen zu lernen. Wir legen viel Wert auf natürliches Spielmaterial, die „Durchschaubarkeit“ und die Vielseitigkeit der Materialien.
Alle Spielmaterialien sind für die Kinder in greifbarer Höhe, sodass jedes Kind seiner Entwicklung entsprechendes Spielmaterial erreichen kann oder angeregt wird eigens aktiv zu werden. Ebenso gestaltet sich das Mobiliar unserer Räume. Kleine Tische, Hocker, Bänder, eine Treppe zum Wickeltisch etc. ermöglicht es den Kindern eigenständig mit zu wirken und an vielseitigen Stellen des Alltags ihren Fähigkeiten entsprechend tätig zu werden. Wir Erzieherinnen begleiten das Kind, geben Hilfestellung und greifen an jenen Stellen ein, an denen es erforderlich ist. Wir möchten nicht vorweg greifen, sondern den Kindern eigene Erfahrungen ermöglichen, die durch unsere „wache“ Aufmerksamkeit begleitet wird.